Veröffentlichungen
Michael Weins |
„Die Einheimischen. Die Eingeborenen. Die indigenen Deutschen. Sie sind groß und tragen riesige Brillen in faltigen Gesichtern. Sie haben silberne oder lilafarbene Haare. Sie schmatzen und schnalzen gefährlich mit falschen Gebissen. Sie riechen nach Fleisch und nach Fürzen. Ihre Kleidung ist beige oder braun. Sie stehen an der Bushaltestelle beisammen und reden über Zähne und Knochen. Sie reden über das Krankenhaus und Operationen. Es gibt sie als Mann und als Frau, aber sie sind kaum zu unterscheiden. Sie tragen beige Hosen und Sandalen oder Gesundheitsschuhe. Sie neigen zu Kurzhaarfrisuren, auch die weiblichen Exemplare. Es ist verwirrend. Sie sind alt. Sie sind nicht schön. Sie machen Angst. Sie lauern dir auf wie im Märchen.“
Ein Paar aus Hamburg adoptiert ein Kind aus Chile. Aber was ist das mit diesem Kind? Warum sperrt es sich so vehement gegen die Zuwendung der neuen Eltern? „Eine Adoptivmutter voller Liebe und Unsicherheit. Ein alter weißer Hippie und Scharlatan. Und ein sehr kluges Mädchen, das scheinbar nur eine Frage nicht beantworten kann: Wer bin ich eigentlich? Michael Weins lädt uns ein auf eine augenöffnende Reise – nehmt diese Einladung unbedingt an!“ – Daniela Dobernigg, cohen+dobernigg BUCHHANDEL x |
Michael Weins & Katharina Gschwendtner Hardcover mit Lesebändchen |
„Sie sagte: Deine Mutter ist wie ein Tier. Ich möchte nicht, dass du mich falsch verstehst. Deine Mutter ist wie ein schönes, stilles Tier. Ich meine das nicht als Beleidigung, im Gegenteil. Deine Mutter hat etwas beruhigend Beunruhigendes. Sie erinnert mich daran, dass wir Tiere sind, angezogene Tiere, und dass das gut ist. Ich bin einverstanden damit.“Wir alle sind Tiere, aber manchmal vergessen wir das. Nicht so hier: Dieses Buch erzählt Geschichten mit Tieren. Jede dieser Geschichten enthält mindestens ein Tier, jede schildert auf ihre Art eine wundersame Begebenheit. Die Grenzen verschwimmen – zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen menschlicher Moral und purer Schönheit, und vor allem zwischen Tier und Mensch. Etwa in der Geschichte von Johanna, die gerne einfach im Dickicht verschwinden würde, wie eine Schildkröte. Oder in der Geschichte einer Frau, die immer wieder von einem Pferd träumt, und sagen wir mal so: Es ist kein unangenehmer Traum. Oder in der Geschichte vom bösen Wolf, die einfach nochmal ganz neu erzählt werden muss, ganz von Anfang an. In Zeichnungen, Scherenschnitten und Kurzprosa erzählen Katharina Gschwendtner und Michael Weins von den unerklärlichen Wendungen, die aus einem Lebensweg das lichtdurchsprenkelte, das schattenumwobene Dasein machen. Wir alle sind Tiere. Tiere bleiben rätselhaft.
“Michael Weins hat ein wunderbares und so heiter wie ernstes Buch geschrieben, das man mit sich herumtragen sollte. Wenigstens so lange, bis man sicher ist zu wissen, in welche Welt man selbst gehört.„
(Frank Keil, taz)
|
Michael Weins |
„Der Garten ist groß und eingezäunt. Die Tür zum Garten quietscht, als ich sie öffne. Es gibt keine Obstbäume in diesem Garten. In diesem Garten gibt es einfach nur Rasen und Holzstühle. Zwei Irre spielen Tischtennis miteinander.“
Man kann nicht anders: Man ist sofort auf Jonas Finks Seite, erlebt das Entgleiten der Mutter durch seine Augen und Ohren. Diese Perspektive ist bestechend – und das unzerreißbare Band zwischen einem Kind und seiner Mutter wurde selten so schön beschrieben. Michael Weins gelingt es eindrucksvoll, mit starken Bildern und stilistischer Entschiedenheit von einem Jahr der Veränderung zu erzählen. „Die extreme Strenge des Stils, die perspektivische Begrenzung machen das Buch zum Lesewahnbegeisterungserlebnis.“
(Volker Weidermann, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)
|
Michael Weins |
„Ich lebe ein gefährliches Leben. Jetzt bin ich hier. Im nächsten Moment kann ich ganz woanders sein. Ein Schritt nur. Das hat mit den Türen zu tun.“
Heiner Boie, genannt Lazyboy, geht durch Türen. Doch im Gegensatz zu anderen Leuten bringen sie ihn manchmal nicht in den angrenzenden Raum, sondern ganz woanders hin: Mal an ihm wohlbekannte Orte, mal an Plätze, die er nie zuvor gesehen hat. Zwar kann er das Ganze nicht kontrollieren und fühlt sich eher als Anti-Superheld, findet aber Gefallen an seinen Fähigkeiten. Bis er bei einem Türensprung die 13-jährige Daphne kennenlernt, die das alles gar nicht beeindruckt: Sie hat in ihrem Keller selbst so eine Tür, die nicht das macht, was sie soll. Lazyboy geht hindurch – aber diesmal kommt er an einen Ort, an dem er noch nie war. Und dort geht die Geschichte erst los. Michael Weins erzählt in Lazyboy mit melancholischem Witz von einem, der erst spät bei sich ankommt – und der dazu eines Wunders bedarf, an das er selbst nicht glauben kann. „Lazyboy ist eine Geschichte von der Schwierigkeit, zu lieben und innerlich erwachsen zu werden. Vielschichtig, wahnwitzig und sehr klug – mit einem ganz überraschenden Ende, das für all das Fantastische eine ganz logische Erklärung findet.“
(Natascha Geier, NDR)
|
Michael Weins |
„Michael Weins zu lesen bedeutet Heimweh nach einem Ort zu bekommen, an dem man noch nie gewesen ist.“ (Stefan Beuse) Martin heißt eigentlich Daniel. Er soll auf Susann Windgassen aufpassen. Nach einem Unfall spricht sie nicht mehr, liebt aber plötzlich Delfine und übt schon bald eine betörende Wirkung auf Daniel aus.Als ein Fremder auftaucht, der behauptet, Susann sei eigentlich seine verschwundene Frau Marie, begibt sich Daniel auf die Suche nach dem Geheimnis einer Frau, die das Universum offenbar im entscheidenden Augenblick doppelt belichtet hat.Michael Weins schreibt reduziert und mit trockenem Humor und dabei so prägnant, wie ein Zeichner Striche setzt: Eine berührende Geschichte aus dem Alten Land, jenem fast schon mystischen Streifen entlang der Elbe. „Ein wirklich feiner Roman – eine melancholische, humorvolle Geschichte mit oft fast surreal magischen Momenten.“
(WDR 1 Live)
|
Michael Weins |
„Ich hätte ihr erzählen können, dass Autobahnraststätten für mich eine Art von Heimat darstellten, dass ich mich auf ihnen nicht so verloren fühlte, weil alles auf ihnen sich verloren anfühlt. Ich hätte ihr erzählen können, dass ich Raststätten aufsuchte, wie andere Leute Eurodisney besuchen. Dass ich auch gerne im Karstadtrestaurant aß, weil es den selben Effekt auf mich ausübte. Dass ich nur deshalb gerne Ausflüge zu Ikea unternahm, um durch die Scheibe in das Bälleparadies zu gucken oder mich in die Nichtraucherecke setzen zu können. Dass ich an diesen Orten zur Ruhe kam, weil sie wie nichts anderes das kleinbürgerliche Nest symbolisierten, in dem mich der Kuckuck abgelegt hatte. Aber das kam mir alles etwas viel vor für den Anfang, und ich wollte sie nicht beunruhigen.“
In Michael Weins’ zweitem Erzählband sind es die unwirklichen Momente, die kleinen Fluchten, die einen mitnehmen. Dahin, wo es wehtut. „Krill“ versammelt die besten Erzählungen der Lesungen und Literaturshows von Michael Weins sowie bisher ungehörte Texte. „21 Welten, die eigentümlich in den Lesern weiterleben, wie es sonst nur große Romane erreichen.“ |
Die Delfinfrau Roman Erschienen: April 2011PIPER Taschenbuch Originaltitel: Delfinarium 224 Seiten Kartoniert € 8,95 [D], € 9,20 [A], sFr 13,90 ISBN: 9783492259200 |
|
„Delfinarium“ als Hörbuch! Gesprochen von Oliver „Justus Jonas“ Rohrbeck. Erschienen im BUCHFUNK Hörbuchverlag, Leipzig 2010, in Zusammenarbeit mit MDR-Sputnik. ISBN: 978-3-86847-114-4 |
|
Goldener Reiter Roman, 219 Seiten Reinbek: Rowohlt Taschenbuchverlag März 2002 Link zu amazon Link zu bol |
|
„Feucht“ 24 Kurzgeschichten, 200 Seiten Hamburg: Schwamm-Verlag 2001 Link zu amazon |
|
„Der P-Pinguin“ Ein Foto-Roman. Zusammen mit Lars Dahms, Gunter Gerlach, Dierk Hagedorn, Gordon Roesnik, 70 Seiten. Frankfurt am Main: Eichborn 2000 Link zu amazon |